Service für die Inselgärten
Schon seit dem Jahr 2001 arbeitet Thorsten Diedrichsen beim Haus Schöneberg. Den ersten Kontakt bekam er als gelernter Maurer, weil er im alten Haus am Südstrand einen Sturz eingebaut hat. Kurz entschlossen bewarb er sich. „Das ging ganz formlos mit einem Zweizeiler“, erinnert sich der Föhrer. Neun Jahre lang war er in einer Wohngruppe für Menschen mit Schwerst- und Mehrfachbehinderung tätig. Dann ging es noch einmal auf die Schulbank, um eine sonderpädagogische Zusatzqualifikation zu erwerben. Während der Ausbildung wechselten sich immer zwei Wochen Arbeit und zwei Wochen Schule in Rendsburg ab. Als Fachkraft zur Arbeits- und Berufsförderung wechselte er danach in die Werkstätten in Oevenum, wurde zum Teamleiter im Gartenservice.
An seiner Tätigkeit schätzt Thorsten Diedrichsen, dass er viele Entscheidungen selbständig treffen kann: „Im Großen und Ganzen habe ich freie Hand.“ Als eine von drei Gartengruppen ist sein Team auf der Insel unterwegs. Gemeinsam mähen sie Rasen, schneiden Hecken oder transportieren Kompost ab. Der Arbeitstag beginnt morgens mit der Abholung in Haus Töft. Andere Beschäftigte kommen selbständig mit dem Fahrrad zum Treffpunkt in Oevenum. Einige haben eine leichte Lernbehinderung, andere haben eine so starke Beeinträchtigung, dass sie sich sprachlich nicht mitteilen können. Der Teamleiter kommt damit gut zurecht, alle packen mit an. „Je nach ihren Fähigkeiten können sie Werkzeug anreichen oder den gemähten Rasen aufnehmen, einige auch selbständig Rasen mähen“, erklärt er.
Am Ende des Tages freut sich Thorsten Diedrichsen, wenn die Aufträge erfolgreich abgearbeitet sind. Er weiß: „Die Beschäftigten machen ihre Arbeit gern, freuen sich aber genauso auf den Feierabend wie ich.“ Der Föhrer ist in Borgsum aufgewachsen und kümmert sich nach Feierabend auch noch um seinen eigenen Garten. Gut abschalten kann er aber auch, wenn er mit seinem Pferd morgens über den leeren Strand reitet.