Gern auf der Insel unterwegs und in Bewegung
Joachim Müller schätzt an seiner Arbeit die Vielseitigkeit: „Ich sitze nicht gern die ganze Zeit an einem Schreibtisch, bin lieber viel in Bewegung.“ Seit 2021 arbeitet er in der ambulant betreuten Wohngemeinschaft im Haidweg. Mit seiner Kollegin Jennyfer Moll ist er dafür zuständig, dass die Menschen, die hier weitgehend selbständig leben, als Gruppe zusammenhalten. Wichtig dafür ist das gemeinsame Essen, mindestens einmal am Tag. Da kann man dann auch einmal Dampf ablassen. „Die Leute brauchen Unterstützung dabei, Alltagsprobleme emotional zu verarbeiten“, erzählt Joachim Müller. Auch bei der Begleitung beispielsweise zum Arztbesuch und in der Freizeitgestaltung ist das Betreuerteam aktiv. Eine
Bewohnerin ist bereits im Rentenalter und geht nicht mehr in die Werkstatt. Da ist tagsüber eine Radtour mit dem Tandemrad eine beliebte Abwechslung.
Joachim Müller ist in Ueckermünde am Stettiner Haff geboren. Dort herrschte 1999 noch Lehrstellenmangel, so kam er nach der Schule für eine Ausbildung als Gas-Wasser-Installateur auf die Insel Föhr. Nach einer Umschulung zum Erzieher hat er über ein Praktikum den Weg zu den Schönebergern gefunden, zunächst im Haus Töft gearbeitet und dann in den Haidweg gewechselt. Seine Kollegin Jennyfer Moll ist gelernte Hotelfachfrau und ebenfalls Erzieherin. Die gebürtige Föhrerin kam 2022 nach mehreren beruflichen Stationen auf dem Festland zurück auf die Insel und hörte durch Zufall, dass im Haidweg eine Stelle frei war. Nach zwei Tagen Probearbeiten bekam sie gleich eine Festanstellung. Jennyfer Moll betont: „Mir ist wichtig, dass ich bei der Arbeit viele Freiheiten habe und Ideen selbst umsetzen kann.“ Die Menschen aus dem Haidweg helfen auch bei Veranstaltungen wie dem Musik-Open-Air zu Pfingsten, etwa beim Getränkestand oder bei der Torwand. „Inklusion und Kontakte mit anderen Menschen sind das Ziel“, so Jennyfer Moll. Und sie freut sich, wenn die Kontakte dann auch das Bild verändern, dass Insulaner von den Schönebergern haben.