Foto: Rainer Bärenwalde vor einem See mit einem Open-Air-Festival im Hintergrund

Den Menschen Erfolgserlebnisse vermitteln

Rainer Bärenwalde zog 1991 aus Berlin nach Föhr und wollte eigentlich nur für kurze Zeit bleiben. Danach plante der gelernte Landschaftsgärtner ins Ausland zu gehen. „Ich hatte in Berlin als Anleiter in einer Jugendwerkstatt gearbeitet und dabei gemerkt, dass ich gern direkt mit Menschen zu tun habe“, erzählt er. Im Haus Schöneberg machte ihm die Arbeit so viel Spaß, dass er für immer auf Föhr geblieben ist – auch weil er im Team seine heutige Frau kennenlernte. Mit ihren drei Kindern leben sie in Nieblum auf Föhr.

Gekündigt hat Rainer Bärenwalde beim Haus Schöneberg dann nur deshalb noch einmal, um in Niebüll eine Ausbildung zum Erzieher zu machen. Drei Jahre lang nahm er morgens um 6 Uhr die erste Fähre. Das hat sich gelohnt: Mit der neuen Qualifikation wurde er im Haus Schöneberg sofort wieder eingestellt und Teamleiter für zwei Wohngruppen – eine mit schwerst-mehrfachbehinderten Bewohnern, eine mit Menschen, die nur leichte Einschränkungen hatten. So lernte er die ganze Bandbreite der Arbeit in einer Wohneinrichtung wie Haus Schöneberg kennen. Denn es war manchmal so, dass morgens pflegerische Unterstützung im Mittelpunkt stand, weil bei den schwerstbehinderten Bewohnern beim Duschen assistiert werden musste. Und nachmittags war in der anderen Wohngruppe die Assistenz bei lebenspraktischen Dingen gefragt – zum Beispiel beim Kochtraining. 

Mit Erfolg: Die Menschen, die nur leichte Einschränkungen haben, sind heute in der Lage, allein zu wohnen. Sie profitieren davon, dass das Haus Schöneberg inzwischen auch Konzepte für dezentrale Unterstützung im eigenen Wohnraum entwickelt hat. Rainer Bärenwalde ist heute als Bereichsleiter für diese ambulanten Assistenzformen zuständig. Zu seinem Tätigkeitsfeld gehört auch die Sozialraumarbeit für die Insel: offene Beratungsstunden, Veranstaltungen, Öffentlichkeits- und Netzwerkarbeit. Zufrieden mit seiner Arbeit ist er immer dann, wenn die von ihm unterstützten Menschen ein Erfolgserlebnis haben – und wenn Inklusion auf Föhr gelingt.

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